Converium braucht Geld für das US-Geschäft

Um frühere Fehleinschätzungen bei der Schadensentwicklung im US-Haftpflichtgeschäft bereinigen zu können, braucht Converium eine Kapitalspritze von 420 Mio. Dollar (rund 533 Mio. Franken), wie das Unternehmen mitteilte.

Der Umfang dieser Kapitalerhöhung liegt einiges höher als die Ende Juli angekündigte Spannbreite von 275 bis 400 Mio. Dollar. Die Aufstockung soll durch die Ausgabe neuer Aktien erfolgen. Der Konzern geht vom Abschluss per Mitte Oktober aus. Details sollen folgen.

Aber auch bei den Reserven gibt es zusätzlichen Handlungsbedarf. Nach Rückstellungen von 385 Mio. Dollar im zweiten Quartal 2004 stehen weitere Rückstellungen im laufenden Quartal im Rahmen von 50 bis 100 Mio. Dollar an.

Converium begründete die Massnahmen mit der Schadensentwicklung im US-Haftpflichtgeschäft. Hier musste der Rückversicherer in den Jahren 1997 und 1998 mehr Schäden decken als erwartet.

Um die Situation in den Griff zu bekommen, hat Converium Massnahmen zur Reduktion von Risiken eingeleitet. Unter anderem sollen Verträge der früheren Jahre vorzeitig abgelöst werden. Gleichzeitig soll in volatilen Versicherungssparten eine Reduktion erfolgen.

Zudem will Converium das Nordamerikageschäft umbauen. Das Unternehmen wird die lokale Zeichnung des Rückversicherungsgeschäftes in langfristigen Spezialsparten in Nordamerika einstellen. Gezeichnet wird diese Sparte neu in Zürich oder auf den Bermudas.

Diese Massnahme werde zu einer substanziellen Reduktion der Arbeitsplätze in den USA führen, sagte Geschäftsleitungsmitglied Benjamin Gentsch. Converium verliere so rund 500 Mio. Dollar des Geschäftes im Umfang von 1,2 Mrd. Dollar an Dritte.

Nach einem Verlust von 660 Mio. Dollar im zweiten Quartal rechnet der Rückversicherer im laufenden Jahr nicht mehr mit schwarzen Zahlen. Gentsch bekräftigte aber, dass der Grossteil des Converium-Geschäftes profitabel und kerngesund sei.

(fest/sda)