Groupe Mutuel verzeichnete Gewinnrückgang

Die Prämieneinnahmen seien gegenüber 1999 um 8,2 Prozent auf 1,066 Mrd. Fr. gestiegen, teilte die fünftgrösste Krankenkasse der Schweiz am Dienstag in einem Communiqué mit. Nach der Zuteilung von 44,8 Mio. Fr. zu den technischen Rückstellungen sei ein Reingewinn von 320 000 Fr. geblieben. Im Vorjahr hatte die Kasse noch einen Gewinn von 21,2 Mio. Fr. erzielt.

Die Kosten seien stärker gewachsen als erwartet, hiess es weiter. In der obligatorischen Krankenpflegeversicherung (OKP) seien die Ausgaben der Groupe Mutuel im Durchschnitt um rund 10 Prozent gestiegen. Aus diesem Grunde würden die Einnahmen in diesem Bereich die Ausgaben nicht mehr vollumfänglich decken.

Unter dem Strich sei ein Minus von 3,7 Mio. Fr. verblieben, sagte Jean-Michel Bonvin von der grössten Westschweizer Krankenkasse auf Anfrage. Nur dank einem Gewinn von rund 5 Mio. Fr. in der Zusatzversicherung sei das Geschäftsjahr ausgeglichen geblieben, hiess es weiter.

Massnahmen gegen Kostenexplosion

Die Gruppe fordert Massnahmen, um die stark gewachsenen Gesundheitskosten zu bremsen. Es müsse eine "echte Konkurrenz" zwischen den Anbietern von Gesundheitsleistungen geben. Zu diesem Zwecke müsste der Zwang für die Krankenversicherer abgeschafft werden, mit allen Anbietern Verträge abzuschliessen, schreibt die Groupe Mutuel.

Im letzten Jahr sei die Zahl der Mitglieder um 5,3 Prozent gestiegen. Anfang 2001 seien noch einmal 50 000 neue Versicherte vor allem aus der Deutschschweiz hinzugekommen, so dass die Gruppe mit 530 000 Mitgliedern in der Grundversicherung von Platz 6 im Vorjahr auf Rang 5 unter den Schweizer Krankenversicherern vorrückte.

Im Bereich der beruflichen Vorsorge haben die Groupe Mutuel Prévoyance und die Mutuelle Valaisanne de Prévoyance ihr Prämienvolumen um 17 Prozent gesteigert. Ihre Gesamtbilanz stieg um rund 20 Prozent auf 280 Mio. Franken.

Bei den Lebensversicherungen hat die Groupe Mutuel Vie GMV SA das Prämienvolumen um 21 Prozent erhöht. Die Bilanz weist einen Betrag von 21,7 Mio. Fr. aus, dies sind 25 Prozent mehr als im Vorjahr.

(bb/sda)