SKS reicht Strafanzeige gegen Helsana ein

Wie es in einer SKS-Mitteilung heisst, setzt die Helsana älteren Versicherten, die sich nicht ausdrücklich und schriftlich wehren, eine teure Zusatzversicherung auf die Police. In den Geschäftsbedingungen operiere Helsana mit unklaren Begriffen, die sich zu Ungusten der Versicherten auswirkten.

Wer in diesem Jahr das AHV-Alter erreichte und bei der Helsana eine Spitalzusatzversicherung abgeschlossen hatte, erhielt laut SKS im September Post von der Kasse: Sie hätten nun Anspruch auf die CURA Langzeit-Pflegeversicherung. Laut SKS wurden dabei aber die Kosten und die lange Wartefrist von 720 Tagen, bis man die Leistungen in Anspruch nehmen könne, verschwiegen.

Unter PS finde sich der Hinweis, dass diese Versicherung schriftlich zu kündigen sei, falls man sie nicht wolle. Wer dies nicht machte, hatte laut SKS die CURA im Oktober dann auf der Police: Bis zu 50 Franken koste diese Zusatzversicherung.

Die Angelegenheit habe einen Haken, schreibt die SKS: In den zusätzlichen Versicherungsbedingungen der Spitalzusatzversicherung stehe, dass versicherte Personen das Recht hätten, ohne Gesundheitsprüfung die CURA Langzeitpflege-Versicherung automatisch zugeteilt zu erhalten.

Hier werde ein Vorteil suggeriert, der in Tat und Wahrheit ein Nachteil sei. So nicht, findet die Stiftung für Konsumentenschutz und reicht gegen die Helsana eine Strafanzeige wegen zweifachen Verstosses gegen das Gesetz über den unlauteren Wettbewerb (UWG) ein.

Eine ähnliche stillschweigende Vertragserweiterung seitens der Krankenkasse CSS war letzten September von der Lauterkeitskommission als besonders aggressive Verkaufsmethode beurteilt worden: Ohne ausdrückliche Willenserklärung des Versicherten sei diese Vertragserweiterung nicht zulässig.

Die Helsana bezeichnet diesen Vergleich in einer gleichentags veröffentlichen Reaktion als unpassend. Die Helsana halte sich konsequent an die mit den Versicherten abgeschlossenen Veträge.

(bert/sda)