«Teils überholte Strukturen»

Santésuisse-Präsident empfiehlt Spitalschliessungen

publiziert: Montag, 29. Dez 2014 / 07:00 Uhr
Christoffel Brändli wirft den Kantonen vor, sich gegen einen stärkeren Wettbewerb zu wehren. (Archivbild)
Christoffel Brändli wirft den Kantonen vor, sich gegen einen stärkeren Wettbewerb zu wehren. (Archivbild)

Bern - Nach Ansicht des abtretenden Santésuisse-Präsidenten Christoffel Brändli ist es notwendig, dass in der Schweiz Spitäler geschlossen werden. Brändli wirft den Kantonen vor, mit Subventionen «teils überholte Spitalstrukturen» aufrechtzuerhalten.

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«Spitalschliessungen sind nötig», sagte Christoffel Brändli in einem Interview, das in der Zeitung «Nordwestschweiz» am Montag erschienen ist. Wenn Spitäler mit den Fallpauschalen ihre Behandlungen nicht ausreichend finanzieren könnten, müssten sie ab- und nicht weiter ausgebaut werden.

Der ehemalige Bündner Ständerat, der sein Amt als Präsident des Kassendachverbandes Ende Jahr abgibt, untermauert seine Aussagen mit dem Verweis auf den Kanton St. Gallen, der über 800 Millionen Franken in seine Spitäler stecke. «Das ist keine Leistungsfinanzierung.»

Brändli wirft den Kantonen auch vor, sich gegen einen stärkeren Wettbewerb unter den Spitälern zu wehren. «Die Versicherten sollten die Möglichkeit erhalten, sich in der ganzen Schweiz behandeln zu lassen.» Dies hätten die Kantone behindert. Wer ausserhalb des Wohnsitzkantons ins Spital gehe, bezahle mehr.

Zwei Verbände «nicht produktiv»

«Aktiv angehen» muss der Verband aus Brändlis Sicht in den nächsten Jahren die Schaffung eines einheitlichen Finanzierungssystems. Dieses sollte nicht nur die unterschiedlichen Kantonsbeiträge bei ambulanten und stationären Behandlungen angleichen, sondern allgemein Wettbewerbsverzerrungen verhindern, sagte Brändli.

Dazu, dass derzeit zwei Kassenverbände existieren - neben Santésuisse auch der jüngere Konkurrenzverband Curafutura -, sagte Brändli: «Es ist nicht produktiv, was gegenwärtig abläuft.» Er hoffe, dass sich die Lage «irgendwann» lösen lasse. Brändli lastet die Spaltung der Curafutura-Spitze an.

Ausgaben in den Griff kriegen

Auf das neue Jahr hin übernimmt der Bündner SVP-Nationalrat Heinz Brand das Präsidium bei Santésuisse. In einem Interview mit der «Südostschweiz» vom Montag sagte Brand zum Zwist der Verbände: «Es wäre wohl eine Illusion, wenn man schon kurzfristig eine Fusion der beiden Verbände erwarten würde.» Er erhoffe sich aber Gespräche mit dem Curafutura-Präsidenten, FDP-Nationalrat Ignazio Cassis.

Nach den wichtigsten Massnahmen für ein finanziell gesundes Gesundheitssystem gefragt, sagte Brand: «Wir müssen dringend versuchen, Ausgaben zu verhindern, die nicht zwingend und nicht notwendig sind.» Dafür appelliert Brand unter anderem an die «Selbstverantwortung der Versicherten».ssen dringend versuchen, Ausgaben zu verhindern, die nicht zwingend und nicht notwendig sind.

(bert/sda)

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