Vor allem Gutsituierte sparen bei den KVG-Prämien

Von den Akademikern sind heute drei Viertel mit wählbarer Franchise versichert, von den Personen mit obligatorischer Schulbildung nur die Hälfte. Bei gleicher Ausbildung und gleichem Einkommen bezahlen mehr Männer als Frauen eine Franchise ab 600 Franken. Die Frauen haben das kleinere Sparpotenzial, weil sie häufiger zum Arzt gehen.

Höhere Franchisen werden zudem vor allem von Gesunden gewählt. Von der tiefsten bis zur höchsten Franchise nimmt der Anteil der Personen, die in den letzten zwölf Monaten vor der Befragung den Arzt aufgesucht haben, um 22 Prozent ab.

Doch nicht nur finanzielle Beweggründe steuern das Verhalten bei den Krankenkassenprämien: Die Versicherten sind nach wie vor selten bereit, eine kostengünstige alternative Versicherung zu wählen und so für eine tiefere Prämie gewisse Einschränkungen in Kauf zu nehmen.

Für eine Bonusversicherung haben sich nur 1 Prozent der Versicherten entschieden, für ein HMO-Gesundheitszentrum 2 Prozent, für ein Hausarztmodell 3 Prozent. Laut BFS belegt dies den hohen Stellenwert der freien Arztwahl: 72 Prozent der Bevölkerung erachten es als wichtig, den Spezialarzt oder die Spezialärztin selber aussuchen zu können.

Der Anteil jener, die sich für die Spitalkosten in der halbprivaten oder privaten Abteilung versichern, hat laut BFS in den letzten Jahren von 52 auf 32 Prozent abgenommen.

(fest/sda)