Der Aufstieg der Cobots und damit verbundene Versicherungsprobleme

publiziert: Mittwoch, 19. Okt 2022 / 15:24 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 20. Okt 2022 / 00:05 Uhr
Auch einem Cobot kann mal ein «Missgeschick» passieren.
Auch einem Cobot kann mal ein «Missgeschick» passieren.

Kollaborationsroboter, so genannte Cobots, sind aufgrund ihrer Vielseitigkeit in der Arbeitswelt auf dem Vormarsch. Aber sie bringen auch Haftungsprobleme mit sich.

Als in der Vergangenheit mobile kollaborative Roboter zur Verstärkung der Sicherheitspatrouillen eingestellt wurden, war das Ziel, Kosten und Sicherheit zu verbessern.

Als die autonomen Wachroboter ihre Arbeit aufnahmen - ausgestattet mit Alarmen, Bewegungssensoren, Live-Videostreaming und forensischen Fähigkeiten - ahnte niemand, was als nächstes passieren würde. Aus irgendeinem Grund erfassten die Sensoren des Cobots nicht die Bewegung eines Kleinkindes auf dem Gehweg.

Der 300-Pfund-Roboter war so programmiert, dass er für Einkäufer anhält, aber er stiess das Kind um und lief ihm dann über die Füsse, während dessen Eltern hilflos zusahen.

Dieser Cobot, der eigentlich helfen sollte, richtete stattdessen Schaden an. Dennoch nimmt der Einsatz von Cobots rapide zu.

Cobots gewinnen schnell an Popularität

Cobots sind das am schnellsten wachsende Segment der Robotikbranche, die nach Angaben des Technologieforschungsunternehmens IDC im Jahr 2019 ein Volumen von 135,4 Milliarden US-Dollar erreichen soll.

Roboter integrieren sich jeden Tag mehr und mehr in unser Leben und vor allem Cobots haben die Robotikbranche in den letzten Jahren im Sturm erobert.

Als herkömmliche Roboter in den 1960er Jahren in den USA Einzug hielten, wurden sie oft mit einer bestimmten Aufgabe betraut und in einem eingezäunten Bereich sicher vor Menschen eingesetzt.

Heute werden sie in der Automobil-, Kunststoff-, Elektronikmontage-, Werkzeugmaschinen- und Gesundheitsbranche eingesetzt, da sie dank deren speziell eingebauten Sensoren mit menschlichen Mitarbeitern zusammenarbeiten können.

Nach Angaben der RIA wurden im vergangenen Jahr von nordamerikanischen Unternehmen mehr als 24.000 Roboter im Wert von 1,3 Milliarden Dollar bestellt. Cobots gewinnen schnell an Popularität, denn sie sind billiger, vielseitiger und rentieren sich im Vergleich zu herkömmlichen Robotern oft schneller. Einige Cobots verfügen sogar über künstliche Intelligenz (KI), so dass sie sich an ihre Umgebung anpassen, neue Aufgaben erlernen und ihre Fähigkeiten verbessern können.

Ihre Software ist einfach zu programmieren, so dass die Unternehmen keinen Computerprogrammierer, einen so genannten Roboterintegrator, benötigen, der vor Ort kommt, um die Aufgaben zu optimieren. Die meisten Mitarbeiter können lernen, wie man sie programmiert.

Herausforderungen bei der Risikominderung

Die Einführung von Cobots am Arbeitsplatz kann zwar zu grossen Produktivitätssteigerungen führen, bringt aber auch Herausforderungen bei der Risikominderung mit sich. Man muss sich nämlich die Frage stellen an welcher konkreten Stelle das Problem liegt wenn Unfälle passieren und welche Versicherung dafür aufkommt. Wenn etwas schief geht, können viele verschiedene Parteien haftbar gemacht werden: der Hersteller des Cobots, der Softwareentwickler und/oder der Käufer des Cobots, um nur einige zu nennen. Auch viele Fragen müssen beantwortet werden: Handelt es sich um einen Produktfehler? Handelt es sich um einen Fehler im Basiscode oder in der Konstruktion? Wurde bei der Schulung des Roboters etwas falsch gemacht? War es ein Benutzerfehler?

Handelt es sich um einen Arbeitsunfall oder um eine Haftungsfrage?

Wenn der Arbeitnehmer die Verletzung auf eine schlecht konzipierte oder programmierte Maschine zurückführt und den Hersteller der Ausrüstung verklagt, ist dies nicht durch die Arbeitsunfallversicherung begrenzt.

Ein weiterer Aspekt ist der Datenschutz. Wenn der Roboter aufzeichnet, was um ihn herum geschieht, Bilder von seiner Umgebung und den Menschen darin macht, könnte ein Mitarbeiter oder Kunde eine Verletzung der Privatsphäre geltend machen.

Ein öffentliches Schild, das darauf hinweist, dass der Cobot Videos oder Bilder aufnehmen kann, könnte eine einfache Lösung sein. Und doch wird sie oft übersehen.

Mögliche Problemlösungen

Unternehmen sollten unbedingt vor der Einführung von Cobots am Arbeitsplatz mehrere Schritte zur Schadensbegrenzung unternehmen.

Führen Sie zunächst ein Sicherheitsaudit durch, das speziell die Robotik abdeckt. Stellen Sie sicher, dass Sie den Einsatz der Technologie gründlich untersuchen und alle Optionen in Betracht ziehen. Führen Sie ein Pilotprogramm durch, um die Technologie zu testen.

Am wichtigsten ist es, jemanden in der Organisation damit zu beauftragen, sich mit der Technologie vertraut zu machen und sie dann kontinuierlich auf Aktualisierungen und neue Einsatzmöglichkeiten hin zu überprüfen.

Die Robotics Industry Association arbeitet gemeinsam mit der Regierung an der Festlegung von Sicherheitsstandards. Ein Mitarbeiter kann einem Cobot-Mitgliedsverband beitreten, um die neuesten Informationen über Vorschriften zu erhalten.

Wenn man das Sicherheitsaudit und das Robotik-Audit richtig durchführt und sich an die Normen hält, wird es weniger Probleme geben.

Ohne vorausschauende Planung kann der Versicherungsschutz durch die Maschen rutschen. Von der allgemeinen Haftpflicht, E&O, Betriebsunterbrechung, Personenschäden, Cyberschäden und Datenschutzansprüche können alle betroffen sein.

(fest/pd)

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