Krankenversicherer fordern rund 100 Mio. Rückzahlungen

Der Krankenkassenverband santésuisse stützt sich bei der Forderung auf die kostenneutrale Einführung von Tarmed. Am 31. Dezember laufen praktisch alle Tarmed-Verträge zwischen santésuisse und den Ärzten und Spitälern aus, wie santésuisse in einem Communiqué schreibt. Um die Kostenneutralität sicherzustellen, müsse in den Folgeverträgen vereinbart werden, dass rund 100 Millionen an die Prämienzahler zurückfliessen.

Bei den frei praktizierenden Ärzten ergibt sich laut santésuisse ein Überschuss von gegen 60 Millionen zu Gunsten der Prämienzahler. Faktisch bedeute dies, dass der seit dem 1. Juli 2005 geltende gesamtschweizerische durchschnittliche Arzt-Taxpunktwert von 89 Rappen um rund 2,5 Rappen gesenkt werden müsse.

Bei den Spitalvertragsgemeinschaften - das Tarifsystem Tarmed deckt die ambulanten Spitalleistungen ab - seien 37 Mio. Franken zuviel ausbezahlt worden. Hier müsse nun der durchschnittliche Taxpunktwert von aktuell ebenfalls 89 Rappen um 1,5 Rappen abgesenkt werden.

Verhandlungen

Die Krankenversicherer seien mit den Leistungserbringern darüber am Verhandeln, wie diese Überschüsse abgetragen werden und wie hoch die Taxpunktwerte am 1.1.2006 sind. Im Bereich der ambulanten Arztleistungen bei den öffentlichen Spitälern seien dabei erste Erfolge in Gesprächen mit den Kantonen zu verzeichnen.

Auch bei den frei praktizierenden Ärzten gehen die Versicherer von mehreren hoheitlichen Festsetzungsverfahren aus. Entscheidend werde sein, dass die Regierungen und der Preisüberwacher, der die Kostenneutralitätsphase eng begleitet habe, die Kostenneutralität bei der Höhe der festzulegenden Taxpunktwerte durchsetzten.

(fest/sda)