Rentenanstalt: Versicherte geschädigt?

Sechs Rentenanstalt-Bosse, darunter der ehemalige Konzernchef Roland Chlapowski, profitierten von dieser Möglichkeit. Fünf von ihnen machten mit ihren LTS-Beteiligungen Gewinne in Millionenhöhe.

Dabei seien die Versicherten der Rentenanstalt - wenn auch nur marginal - geschädigt worden, sagte BPV-Direktor Herbert Lüthy im Bundeshaus. Sein Amt hat daher verfügt, dass die Rentenanstalt die Schadenssume zurückfordert.

Eine genaue Zahl wollte Lüthy nicht nennen. Es liege an der Bezirksanwaltschaft Zürich, die Mitte November 2002 ein Strafverfahren eröffnet habe, diesen Betrag festzulegen. Die Summe liege bei maximal rund 10 Mio. Franken.

Die Rentenanstalt/Swiss Life gibt sich bezüglich Rückzahlungsforderungen an ehemalige Manager zurückhaltend. Der Lebensversicherer sieht dafür nach heutigem Wissensstand keine rechtliche Grundlage, will den Punkt aber nochmals prüfen.

Bei seinem aktuellen Befund stützt sich der Konzern auf eine Untersuchung, die ein unabhängiger, externer Experte im Auftrag der Rentenanstalt durchgeführt hat.

Gemäss diesem Bericht ist der Verwaltungsratsausschuss seiner Aufsichtspflicht über das Beteiligungsvehikel Long Term Strategy (LTS) für sechs Konzernmanager nachgekommen. Dies widerspricht den Aussagen des Bundesamtes für Privatversicherung (BPV).

Möglicherweise werde die Rentenanstalt den BPV-Entscheid diesbezüglich anfechten, schreibt der Lebensversicherer.

(fest/sda)