Zurich Financial Services wieder auf Kurs

publiziert: Mittwoch, 30. Apr 2003 / 16:31 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 30. Apr 2003 / 17:03 Uhr

Zürich - Der Versicherungskonzern Zurich Financial Services (ZFS) sieht sich nach dem für die Finanzbranche desaströsen letzten Jahr auf Kurs. Innerhalb von wenigen Monaten wurde laut dem Management die Bilanz gestärkt und die Kapitalbasis erhöht.

Zurich Financial Services.
Zurich Financial Services.
Wir arbeiten alle hart an der Wiederherstellung der Ertragskraft, sagte Geschäftsführer James Schiro in Zürich vor 1604 Aktionären. In vielerlei Hinsicht ist unser Unternehmen in einer viel besseren Verfassung als noch vor einem Jahr.

2002 hatte die krisengeschüttelte ZFS den höchsten Fehlbetrag ihrer 131-jährigen Geschichte hinnehmen müssen. Die Bekanntgabe eines 3,4-Milliarden-Dollar-Verlustes ist für mich sehr enttäuschend, sagte Finanzchef Thomas Buess.

Dieser Verlust ist grösstenteils auf Sonderrückstellungen von 3,5 Mrd. Dollar zurückzuführen, um Altlasten aus der Ära von Schiros Vorgänger Rolf Hüppi zu bereinigen.

Ein Blick hinter die Zahlen zeige, dass die Zurich heute besser dastehe als vor zwölf Monaten, sagte Buess. Der operative Geschäftsgewinn vor Sonderfaktoren, sei von 217 Mio. auf 1,1 Mrd. Dollar gestiegen. Die Prämien seien um 11 Prozent auf 62,2 Mrd. Dollar gewachsen, was unter anderem dem starken Nichtleben-Geschäft zu verdanken sei.

Im laufenden Jahr wollen wir den operativen Ertrag um 1 Mrd. Dollar steigern. Die dafür notwendigen Strukturen und Betriebsabläufe seien geschaffen worden, sagte Schiro.

Das Lebengeschäft solle kräftig gestärkt werden, sagte Schiro. Allerdings sei in der Schweiz das Kollektivgeschäft wegen des zu hohen Mindestzinssatzes unter Druck.

Der garantierte Mindestzinssatz sollte entweder abgeschafft oder eng an den risikolosen Zinssatz gebunden und auf jeden Fall der politischen Einflusssphäre entzogen werden, sagte Schiro weiter.

(bert/sda)

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